Wasser und Gesundheit

Lebens|t|räume Magazin – Ausgabe April 2024

In dieser Ausgabe:

Wasser und Gesundheit
Walter Ohler: Lebendiges Wasser aus artesischen Quellen
Plocher: Wasser ist nicht gleich Wasser

Gesundheit und Bewusstsein
Dr. Petra Wiechel: Beleuchtet aus ganzheitlicher Sicht
Larissa Maiworm: Mehr essen, weniger wiegen
Carola Lage-Roy: Der Zug ist abgefahren
Lara Weigmann: Entsäuern durch Fasten

…und vieles mehr

 

Wenn Sie mir schreiben möchten:
Wolfgang Maiworm, E-Mail: wolfgang@lebens-t-raeume.de, Website: www.wolfgangmaiworm.de

Liebe Leserinnen und Leser,

im Editorial vom Mai 2022 schrieb ich: „Einer, der mit seiner Meinung gegen den Strom schwimmt, Richard David Precht, meint, dass es für die Ukraine sinnvoll sei, wenn deren politische Kräfte sich jetzt der Erkenntnis beugen würden, dass sie den Krieg nicht gewinnen können.“ Ich fügte als eigenen Kommentar hinzu: „Beuge dich. Gib nach. Bewahre Deine innere Freiheit und bleibe demütig, auch wenn Dir – Ukraine – gerade die Dornenkrone aufgesetzt wird. Die Auferstehung ergibt sich nach dem Sterben. ́Herr, es geschehe dein Wille. ́“

Nun sagt der Papst dasselbe. Und er steckt dieselbe herbe Kritik ein wie Richard David Precht und ich. Wir gelten als weltfremd. – Und das stimmt. Denn die Welt ist und bleibt polar, kennt die Neigung, sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Bedeutet: Die Masse folgt der Strömung nach links oder rechts, zum Pro oder Contra, je nachdem, was der Antagonist zur vorwärts gerichteten Energie, die Angst, an Macht innehat. Man kann auch sagen: im Schatten der Angst lässt es sich für die meisten vordergründig besser leben als im hellen Licht des Vertrauens ins Leben.

Den Vordergrund bedient jene Politik, die vor einem Putin-Russland warnt und die Angst schürt, dass dieser nicht nur die „freiheitliche Demokratie“ vernichten will, sondern in jedem Fall – sollte man ihm nicht mit kriegerischen Mitteln entgegentreten – sich auch über die Grenzen Deutschlands hinaus einen erweiterten Herrschaftsbereich erobern würde. Diesem Ungeheuer müsse man mit allen Mitteln begegnen, auch wenn dies hunderttausende Menschen das irdische Leben kosten würde. –

Wer wollte dem widersprechen, solange man der Angst Vorrang vor Vertrauen gibt?

Man propagiert eine „Politik der Abschreckung“, rüstet ohne Ende auf. Jene, die die andere Seite der Existenz, offen für eine Abrüstung einzutreten, und es immer noch für eine Alternative halten, dieses vermeintlich Unmögliche zu wagen, gelten als blauäugig, unrealistisch, traumtänzerisch, dumm.

Womit haben wir uns einen so „dummen“ Papst verdient, der es für sinnvoll hält, dass die Ukraine die „weiße Fahne hisst“? – Womit haben wir uns einen Vordenker wie Herrn Precht verdient, der „neben das Nest scheißt“ und die Werte der „freien Welt“ meint, nicht um jenen Preis der vielen tausend Toten verteidigen zu müssen? Womit haben wir uns eine Sahra Wagenknecht verdient, die Goethe zitiert, um endlich gesunden Menschenverstand einzuklagen? Was haben uns Weisheitslehrer wie Laotse und Heraklit, Dichter und Denker wie Hesse, Lessing und Schiller vergeblich ans Herz gelegt? – Sind sie alle auf der falschen Seite?

Bei aller Demut, auf die ich mich gerade jetzt besinnen will, wähle ich den Mut, mich hier einzumischen, um Sie, liebe Leserinnen und Leser, wenigstens zu bitten, wach zu werden bzw. wach zu bleiben, um voll bewusst ein JA oder ein NEIN zu formulieren, wenn es darum geht, mit Waffen „Frieden schaffen“ zu wollen. – Meine persönliche Lebenserfahrung gibt vor, dass die verborgene Harmonie besser ist als die offensichtliche und aus Zwietracht immer Eintracht entstehen kann. Heraklit formuliert es so: „….erst durch dauernden Wandel kommen die Dinge zur Ruhe“. Laotse formuliert es so: „Wenn jedermann weiß, dass

das Gute gut ist, schon ist das Böse da….denn Sein und Nicht-Sein erzeugen einander“. Und Goethe sagt: „…du bist fort und fort gediehen nach dem Gesetz, nach dem du angetreten“ – was nicht nur für mich und Dich gilt, sondern auch für den guten-bösen Putin.

„Wir brauchen mehr Putin-Versteher.“ – Um dies zu erreichen, sind uns die meisten Politiker im Weg, besser: ist uns die Politik im Weg, denn sie sucht Mehrheiten in Parteien-Bildungen nach subjektiven Kriterien. – Sich in die Lage des Anderen zu versetzen, ist aber ein Gebot der Ordnung in der allumfassenden Liebe und des gesunden Menschenverstandes. –

Auf den Zeitgeist im Alltag übertragen, heißt das: Jene, die Menschenleben retten wollen, sollten die weiße Fahne hissen, sich hingeben – wie im Sex – und im jeweils Anderen sich (das egoistische Interesse) verlieren und letztlich verschmelzend darin aufgehen. Das ist ein segensreicher Orgasmus – und übertragbar auf alles in dieser Welt….

Herzlichst, Wolfgang Maiworm